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Seuchen stoppen
Dies ist der Entwurf von 2007. Sie finden die neueste Version hier.
Die menschliche Gesundheit wird von Epidemien erheblich in Mitleidenschaft gezogen. Unterernährung erhöht das Risiko von Krankheiten und Todesfällen, die von ihnen verursacht werden. Epidemien schränken die Arbeitskraft und die Entwicklung ein.
Betroffene Menschen und Lebensgrundlagen: 33,2 Millionen (30,6-36,1 /, die meisten in Afrika südlich der Sahara. Der Anteil von Frauen stagniert weltweit bei 50 %. ( 2007, 1, 4; revidierte Daten.) Etwa 15,2 Mio. Kinder haben einen oder beide Elternteile aufgrund von AIDS verloren, 80 % von ihnen im subsaharischen Afrika. Nur 11 % der schwangeren Frauen, die HIV-positiv waren, haben 2005 in Ländern mit niedrigem oder mittlerem Einkommen eine Versorgung erhalten, um der Übertragung des Virus auf ihr Neugeborenes vorzubeugen. ( 2007, 20.)
) Menschen leiden an8,8 Mio. Menschen werden jährlich neu mit Tuberkulose infiziert (
2007, 18), und 350-500 Mio. mit Malaria. Afrika ist am stärksten getroffen.Ungeachtet ihrer beträchtlichen Vorteile besonders in der Vorbeugung und Behandlung von Seuchen können Injektionsgepflogenheiten in medizinischen Umfeldern den Patienten Schaden zufügen, aufgrund von übermäßigem Gebrauch oder der Wiederverwendung von Spritzen (
dem Mangel an neuen Spritzen), was vor allem in Südostasien vorkommt (WHO 2002, 78).Darüber hinaus sind neue Risken von resistenten Viren sowie Krankheiten wie
und Vogelgrippe einzudämmen. Diese globalen Risiken zeichnen sich durch ein sehr hohes Schadensausmaß bei ungewisser Wahrscheinlichkeit seines Eintretens aus ( 1998, 66).Todesfälle:
- AIDS, Tuberkulose und Malaria töten insgesamt 5 Mio. Menschen pro Jahr.
- AIDS: 2,1 Mio. (1,9-2,4 Mio.), geschätzt für 2007 (UNAIDS 2007, 1).
- Tuberkulose: 1,6 Mio. pro Jahr (WHO 2007, 18)
- Malaria: etwa 1,27 Mio. pro Jahr, überwiegend Kinder (WHO 2004, 120)
- Unsichere Injektionsgepflogenheiten in medizinischen Umfeldern: 0,501 Mio. pro Jahr (WHO 2002, 226).
- Neue Risiken:
Ein Ereignis ähnlich der Spanischen Grippe-Pandemie von 1918 – von der man annimmt, dass sie weltweit 20-40 Mio. Menschen getötet hat – könnte heute zu mehr als 100 Mio. Todesfällen innerhalb eines einzigen Jahres führen. Solch ein katastrophales Ereignis, dessen Möglichkeit von der epidemiologischen Gemeinschaft ernsthaft in Betracht gezogen wird, würde wahrscheinlich zu einer schwerwiegenden wirtschaftlichen Störung und möglicherweise sogar einem schnellen Kollaps in einer Weltwirtschaft führen, die von einem schnellen globalen Austausch von Gütern und Dienstleistungen abhängt.
( 2005, 89; )
Verlust an gesunden Lebensjahren:
- AIDS: 84,5 Mio. gesunde Lebensjahre jährlich ( ; WHO 2004, 126; gemäß einer Revision von 2007 hinsichtlich der Berechnung der Anzahl infizierter Menschen wahrscheinlich zu hoch geschätzt, UNAIDS 2007)
- Tuberkulose: 34,7 Mio. DALYs jährlich
- Malaria: 46,5 Mio. DALYs jährlich (WHO 2004, 126)
- Unsichere Injektionsgepflogenheiten in medizinischen Umfeldern: 10,5 Mio. DALYs jährlich (WHO 2002, 78).
Ziele: | Trends: 0/− |
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AIDS, Malaria (und bis dahin die Ausbreitung von HIV/AIDS, die Geißel der Malaria und andere schwere Krankheiten, von denen die Menschheit heimgesucht wird, zum Stillstand gebracht und allmählich zum Rückzug gezwungen zu haben(Millenniumziel: UN 2000, 19.4) |
), mit Bezug auf 2015: Der Anstieg von HIV/AIDS konnte dank großer Anstrengungen abgeschwächt werden, ist aber noch nicht gestoppt (UN 2007, 18; UNAIDS 2007, 4).
TB scheint global an der Schwelle zum Rückgang zu stehen, steigt jedoch im subsaharischen Afrika (WHO 2007, 18). Die für Malaria vorliegenden Daten erlauben keine Trendaussagen (UN 2007c). Es ist weiterhin möglich, das Millenniumziel zu erreichen, indem man die erfolgreiche Ausweitung der Maßnahmen fortsetzt (UN 2007, 18-21). |
TB (anspruchsvolleres Ziel): die Verbreitung und Todesfallraten von 1990 bis 2015 zu halbieren (Stop TB Partnership: UN 2007, 21) | Die Verbreitung und Todesfallraten von TB stagnieren (UN 2007, 21), das Erreichen dieses Ziels ist wenig wahrscheinlich (WHO 2007, 18). |
TB (zusätzliche Ziele): bis 2005 70 % aller Fälle zu erkennen und 85 % zu behandeln (Stop TB Partnership: UN 2007, 21) | Die Ziele wurden knapp verfehlt: Die Fallerkennung erreichte 60 % und die Behandlung 84 % (WHO 2007, 18). |
Malaria (zusätzliches Ziel): 60%ige Versorgung mit insektizid-behandelten Bettnetzen bis 2005, und 80%ige bis 2010 (verabschiedet 2000 vom African Summit on Roll Back Malaria: UN 2007, 20) | Manche Länder haben eine mehr als 20%ige Versorgung mit insektizid-behandelten Bettnetzen erreicht (UN 2007, 20). |
Unsichere Injektionsgepflogenheiten in medizinischen Umfeldern: kein internationales Ziel. | Keine Trenddaten erhältlich. |
Maßnahmen
- HIV/AIDS: Aufklärung und antiretrovirale Behandlung. Hauptsächlich in den letzten beiden Jahren konnte erreicht werden, dass in Ländern mit niedrigem oder mittlerem Einkommen 28 % derjenigen mit fortgeschrittener HIV-Infektion (2 von 7,1 Mio. Bedürftigen) Zugang zu erschwinglichen und unerlässlichen Medikamenten für eine antiretrovirale Behandlung erhalten haben (UN 2007b, Indikator 46).
- TB: Fallerkennung und neue Behandlungsmethoden. Bei Patienten, die zusätzlich mit HIV infiziert sind oder eine gegen mehrere Medikamente resistente Form von TB haben, ist der Behandlungserfolg geringer als erwartet. Daher ist es erforderlich, die Zusammenarbeit zwischen TB- und HIV-Programmen zu intensivieren und die Resistenz gegen Arzneien anzugehen. (WHO 2007, 18.)
- Malaria: Moskito-Bettnetze und Insektizideinsatz, neue Therapieformen (Artemisinin-basierte Kombinationstherapie, ACT; UN 2007, 20f.).
- Neue Risiken: Eine epidemiologische Überwachung neuer oder unbekannter Phänomene ist unverzichtbar (WBGU 1998, 91). Im Juni 2007 traten überarbeitete Internationale Gesundheitsvorschriften in Kraft. Aufgrund der Zustimmung von 192 WHO-Mitgliedstaaten ist über jede gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite zu informieren, nationale Einrichtungen und Kontaktstellen sind bereitzustellen, empfohlene Maßnahmen und externe Ratschläge sind verankert. (WHO 2006, 2007b.) Die Maßnahmen zur Eindämmung von SARS waren bisher erfolgreich.
2008 ist eine finanzielle Unterstützung von
22,1 Mia. für die Eindämmung von HIV/AIDS erforderlich (UNAIDS 2005). Der G8-Gipfel kündigte US$ 60 Mia. für den Globalen Fonds zur Bekämpfung von AIDS, Tuberkulose und Malaria an.Anmerkungen
Zahlennamen folgen der sog. langen Leiter:
1 Milliarde = 1 000 000 000 = eintausend Millionen = 109 ( : Mia.)
DALYs: Disability-adjusted life years (um Arbeitsunfähigkeit/Behinderung/Beeinträchtigung bereinigte Lebensjahre).
Ein DALY entspricht dem Verlust eines Lebensjahres mit voller Gesundheit. DALYs sind die Summe der durch vorzeitige Sterblichkeit verlorenen Lebensjahre (YLL) und der durch Arbeitsunfähigkeit/Behinderung/Beeinträchtigung (engl. disability) nach Störungen der gesundheitlichen Verfassung verlorenen Lebensjahre (YLD) in der Bevölkerung. (WHO 2004, 95f.)
Quellen
- MA 2005 – Millennium Assessment: Ecosystems and Human Well-being; Synthesis; A Report of the Millennium Ecosystem Assessment. (Written on behalf of the UN, coordinated by UNEP.) Washington.
- UN 2000 – Vereinte Nationen, Generalversammlung: Millenniums-Erklärung der Vereinten Nationen. ( )
- UN 2007 – United Nations: The Millennium Development Goals Report 2007. [Published by the United Nations Department of Economic and Social Affairs DESA – June 2007.]
- UN 2007b – United Nations: The Millennium Development Goals Report 2007; Statistical Annex, Current Indicators.
- UN 2007c – United Nations: Millennium Development Goals: 2007 Progress Chart. Compiled by: Statistics Division, UN DESA.
- UNAIDS 2005 – Joint United Nations Programme on HIV/AIDS: US$ 22 Billion Needed in 2008 to Reverse Spread of AIDS. Press release, Geneva, 21 June 2005.
- UNAIDS 2007 – Joint United Nations Programme on HIV/AIDS: AIDS epidemic update. Dezember 2007.
- WBGU 1998 – Wissenschaftlicher Beirat Globale Umweltveränderungen der Bundesregierung: Welt im Wandel – Strategien zur Bewältigung globaler Umweltrisiken.
- WHO 2002 – World Health Organization: The World Health Report 2002 – Reducing Risks, Promoting Healthy Life.
- WHO 2004 – World Health Organization: WHO-Report 2004.
- WHO 2006 – Weltgesundheitsorganisation, 58. Weltgesundheitsversammlung: Internationale Gesundheitsvorschriften (2005). (Dt. Üb.)
- WHO 2007b – World Health Organization: International Health Regulations (2005). (Kein Veröffentlichungsdatum angegeben [Metadaten: 14. Dezember 2007], abgerufen 2007.)
- WHO 2007 – World Health Organization: World Health Statistics 2007; Part 1: Ten statistical highlights in global public health.
Entwurf (2007)
Bildnachweis: © WHO/Eric Miller