Sofortverweise:

Sprache:

Hauptinhalt:

Biodiversität erhalten

Giraffen, afrikanische Elefanten, Flusspferde und verschiedene Arten von Bäumen und Sträuchern am Ruaha River Camp, Tansania

Dies ist der Entwurf von 2007. Sie finden die neueste Version hier.

Biodiversität umfasst die Vielfalt der Arten, der Lebensräume und der Gene. Sie ist für die Stabilität und Anpassungsfähigkeit von Ökosystemen wichtig und zunehmend als Quelle von Medikamenten und anderen Handelsgütern gefragt. Biodiversität ist ebenso eine Grundlage der Bodenproduktivität, der Wälder und der Fischbestände.

Betroffene Menschen und Lebensgrundlagen: 12 % der Vogelarten, 23 % der Säugetier- und mind. (mindestens) 32 % der Amphibienarten sind vom Aussterben bedroht (MA [Millennium Ecosystem Assessment] 2005). Weltweit bilden nur 14 Tierarten 90 % des gesamten Viehbestandes, und nur 30 Kulturpflanzen dominieren die Landwirtschaft (UNEP [United Nations Environment Programme] 2007, 171). Mehr als eine Milliarde Menschen lebt in einer Subsistenzwirtschaft, daher kann ein Verlust an Produktivität des Ökosystems schnell zu Mangelernährung und einer zunehmenden Anfälligkeit für Krankheiten führen (UNEP 2007, 180).
Das globale Risiko einer Destablisierung von Ökosystemen hat ein hohes Schadenspotential sowie eine hohe Eintrittswahrscheinlichkeit. Das Risiko von anthropogen beeinflussten Massenentwicklungen der Arten hat ebenfalls ein hohes Schadenspotential, jedoch eine ungewisse Eintrittswahrscheinlichkeit. (WBGU [Wissenschaftlicher Beirat Globale Umweltveränderungen der Bundesregierung] 1998, 66.) Die Ausdehnung der Landwirtschaft, verbunden mit der Verwendung sehr weniger Saatgutsorten sowie dem Einsatz von Pestiziden, ist eine der wichtigsten treibenden Kräfte des Verlustes an Lebensvielfalt, ebenso wie Nährstoffeinträge, Klimawandel und die Einschleppung von Arten durch globalen Güterverkehr und Reisen.

Ziele: die Verlustrate an Biodiversität bis 2010 deutlich zu vermindern (Basisjahr: 1990; Weltgipfel für nachhaltige Entwicklung: UN [Vereinte Nationen] 2002, § 42, und 2006a, 6).

Trend: 12 von 14 Indikatoren für Biodiversität, die von einer Vertragsstaatenkonferenz der Konvention über die biologische Vielfalt angenommen wurden, zeigen einen negativen Trend. Der einzige positive Indikator ist die Ausdehnung von Schutzgebieten, die auf 13 % der globalen Landfläche angestiegen ist. Aber nicht alle Schutzgebiete werden wirksam geleitet. (CBD [Convention on Biological Diversity] 2006, 4.) Der Living Planet Index, der die Entwicklung der Bestandsgrößen von etwa 3 000 wildlebenden Populationen von Wirbeltieren zusammenfasst, weist einen anhaltenden Rückgang der durchschnittlichen Bestandszahlen vieler Arten von über 40 % von 1970 bis 2000 aus. Süßwasserarten sind um 50 % zurückgegangen, im Meer und an Land lebende Arten jeweils um etwa 30 %. Der Index wird als durchschnittlicher Prozentsatz der Populationsgrößen einzelner wildlebender Arten berechnet (mit 1970 als Basisjahr). (CBD 2006, 25; WWF [Worldwide Fund for Nature] 2006, 4f. [und folgende]) In der Karibik ist die durchschnittliche Bedeckung mit Korallen in den letzten drei Jahrzehnten von 50 % auf 10 % zurückgegangen (CBD 2006, 24).

Maßnahmen: Auszuweitende Maßnahmen umfassen die Einrichtung weiterer Schutzgebiete (besonders in "heißen Punkten", die eine Vielzahl von Arten beherbergen) und die Verbesserung ihres Managements, Einsatz von umweltverträglicheren Methoden in der Landwirtschaft, Speicherung von Saatgut und Genen, Schutz von Tierarten, die vor Ort oder durch ihren Handel vom Aussterben bedroht sind, sowie generell deren nachhaltige Nutzung (Konvention über die biologische Vielfalt 1992, biodiv.org).


Anmerkungen Zahlennamen folgen der sog. langen Leiter:
1 Milliarde = 1 000 000 000 = eintausend Millionen = 109 (Abk. [Abkürzung]: Mia.)

Quellen

Entwurf (2007)

Bildnachweis: © Lauren Humphries/NBII.gov